Heute morgen sind wir in Richtung Florida Keys aufgebrochen. Bei sehr sonnigem Wetter sind wir dann Mittags in Key Largo angekommen. Die örtliche Tourist-Info hat uns dann den John Pennekamp Coral Reef State Park empfohlen. Dort angekommen war leider die erst favorisierte Tour mit einem Glasbodenboot schon voll. Kurzentschlossen haben wir uns deshalb für eine Schnorcheltour angemeldet. Nach endlosem Papierkram (ja, wir können schwimmen und machen keinen Blödsinn), dem Aussuchen von Schnorchel, Maske und Flossen ging es per Motorboot raus auf den Atlantik zum Riff.
Auf dem Weg dorthin hat der Kapitän erklärt wie man sich verhalten soll (nix anfassen, Korallen gehen leicht kaputt und sind messerscharf). Wenn man die Fische in Ruhe lässt, beißen die auch nicht. Für Newbies wie uns gabs auch noch ne Einführung wie man sich beim Schnorcheln nicht selbst ersäuft.
Die einzigste Warnung gabs vor Quallen. Wobei er meinte das er jeden auslachen würde, der sich von einer gehirnlos dahindriftenden Qualle austricksen lässt. Nebenbei würde es auch nur 20 min wehtun.
Als wir 5 km vor der Küste waren gings auch schon ins Wasser. Das Wasser war wunderbar klar (~10 m Sichtweite) und sehr warm. Das Riff ist an der tiefsten Stelle vielleicht 4 m unter der Oberfläche und an einigen Stellen guckt es sogar aus dem Wasser heraus. Die Korallen sind sehr schön, wenn auch nicht ganz so kunterbunt wie im Fernsehen. Wir haben ganz viele farbenfrohe Fische gesehen, mit denen man teilweise sogar mitschiwmmen konnte. Nach anderthalb Stunden und einem gefühlten Liter Salzwasser im Magen ging es dann wieder Richtung Land.
Das nach 20 min der Schmerz nachlässt kann ich übrigens jetzt auch bestättigen :-)
Danach waren wir noch so etwas baden und sind dann ein Stückchen weiter Richtung Süden gefahren. Die vielen kleinen Inseln und Brücken sind einfach total idylisch. In Key Long sind wir dann aber umgedreht um noch im Hellen nach Miami zu kommen. Bis dahin hatten wir immerhin schon 100 Meilen auf dem Tacho, Key West wäre nochmal 70 entfernt gewesen. Da müsste man wahrscheinlich einen extra Tag einplanen oder auf den Keys übernachten.
Egal, man kann nicht alles sehen. Wir freuen uns jetzt auch ein wenig darauf nach 3 Wochen Sightseeing einfach nur am Strand zu liegen.
Gestern gabs leider keinen Blogeintrag, wir waren einfach zu fertig. Wir haben gestern unsere neugewonnene Mobilität genutzt und den Everglades Nationalpark besucht. Als erstes haben wir einen kleinen Trail (eine Art hohe Stege oder Brücken die in einem Rundweg über den Sumpf führen) in der Nähe des Parkeingangs angesteuert. Dabei wäre mir beinahe eine wunderschöne Schildkröte vors Auto gelaufen, die wir uns dann erstmal genauer angesehen haben. Kein Problem einfach mal 5 min mitten auf der Straße stehenzubleiben. Es war nämlich fast nix los im Park. Man konnte 10 Mielen fahren ohne Menschen zu sehen, einfach nur endlose Wildnis. Dann sind wir zu einer weiter südliche gelegenen Station namens „Flamingo“ gefahren. Da gabs Benzin fürs Auto (nach immerhin 90 Meilen von Miami und den 250 Meilen vom Vortag war der Tank leer) und für uns was zu Essen (eingeschweißte Sandwiches). Es ist erstaunlich wie wenig touristische Infrastruktur es im Park gibt. Flamingo ist der einzige Ort im Park wo man beides bekommt. Mehr ist nicht. Mit dem deutschen Verständnis von Nationalpark hätte man schon mindestens nen McDonalds erwartet :-) Leider tun das auch einige und wir konnten uns für ein anderes deutsches Urlauberpaar fremdschämen, die genau das lautstark beklagt haben.
Nach dem „Mittagessen“ haben wir zwei Seekühe bestaunt die im Hafenbecken ne Touristenshow gegeben haben. Dann begann auch schon unsere Bootsrundfahrt. Dabei ging es erst durch einen künstlichen Kanal in die Coot Bay und dann weiter in die Whitewater Bay und zurück. Dabei gab es Mangrovenwälder, Zypressen, Mahagonibäume, ganz giftige Machinelbäume, unzählige Vögel sowie je zwei Krokodille und Alligatoren zu sehen. Ein recht ausgewachsener Alligator (~3 m) ist ne ganze weile direkt neben unserem Boot geschwommen!
Das war alles sehr beeindruckend und auch etwas einschüchternd. Als zivilisationsverwöhnter Europäer würde man es hier wahrschinlich nicht lange machen (die 10 Arten von Gift- und Würgeschlangen haben wir zwar nicht gesehen, sie sind aber da). Da waren wir ganz froh trockenen Fußes wieder an Land zu kommen und sind zu Anhinga Trail gefahren. Diesen mussten wir jedoch im Schnelldurchgang absolvieren weil inzwischen ein gigantisches Gewitter vom Golf von Mexico herangezogen war (wesentlich heftiger als was man so aus Deutschland kennt).
Die eigentliche Herausforderung war dann allerdings die Heimfahrt. Im Feierabendverkehr, im dunkeln, bei Regen über vierstöckige Autobahnkreuze. Besondere Features: stellenweise 8 Fahrspuren mit Abfahrten abwechselnd zu beiden Seiten, rechts Überholen ist erlaubt und wird auch fleißig gemacht. Nach einigen Extrarunden sind wir dann doch noch im Hotel angekommen und völlig geschafft in unser Bett gefallen.
Heute morgen haben wir Orlando bye bye gesagt und uns in aller Frühe zur Mietwagenstation fahren lassen. Dort haben wir dann unser Gefährt für die nächsten Tage in Empfang genommen: einen weißen Chevi Impala. Das ist schon ein sehr ordentliches Auto (3,5l V6, 210 PS, Basismodell) mit allem elektronischem Schnickschnack, den wir von unserem Colt nicht kennen. Umso mehr verblüffte uns die Frage, ob uns denn der kleine Wagen(!) bei unserem ganzen Gepäck (1 Koffer, 1 Reisetasche und 2 kleine Rucksäcke) reichen würde. Er reicht :-).
Die Fahrt nach Miami Beach hat dann auch sehr gut geklappt. Ich bin noch nie 400 km so entspannt gefahren. Als Fahrer war es fast ein wenig langweilig, weil man bei konstant (dank Tempomat) 70 mph (~113 km/h) auf den Interstate Highways und riesig breiten und schnurgeraden Straßen nichts zu tun hat außer das Lenkrad festzuhalten. Dazu kommt das sich hier alle an die Geschwindigkeit halten und man ewig hinter dem selben Vordermann herfährt.
So sind wir heute Nachmittag sehr ausgeruht in unserem sehr schönen Hotel angekommen. Es gibt zwei Badezimmer, Badewanne und Dusche, ein Kingsize-Bett und zwei große Fernseher. Der Strand ist 50 m entfernt und es gibt noch 3 schöne Pools. Der Strand hat feinen Sand und das Wasser ist fast türkisfarben, wunderbar klar und warm (29°C). Allerdings auch um Längen salziger als ich das von der Ostsee kenne.
Jetzt sitze ich grad auf unsere Balkon mit Meerblick und hoffe euch ein wenig neidisch gemacht zu haben.
Unter Verlust einer Wasserflasche und unsere Sonnencreme (dumm wenn man die strengen Handgepäckbestimmungen vergisst) sind wir heute gut im warmen Florida gelandet. Der Flug war interessant, weil man, dank guter Sicht und Fensterplätzen, viel von der Küste sehen konnte. Trotz tagelangem schlechten Wetter haben wir hier über 30°C und eine enorme Luftfeuchte. Da ist man zum erstem mal froh, dass die Amerikaner überall Klimaanlagen haben. Zur Einstimmung auf den nun beginnenden, entspannenden Teil unserer Reise sind wir eben schonmal einen Runde durch den Hotelpool geschwommen. Unser Hotel ist sehr schön, besitzt jedoch kein freies WLAN. Die Washington Bilder können wir so vielleicht erst in Miami hochladen.
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